Investitionen in die Digitalisierung sind der Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangel

In der Schweiz haben KMU mit einem erheblichen Fachkräftemangel zu kämpfen, der durch die sogenannte „Grosse Resignation“ verstärkt wurde. Laut dem Trades Union Congress denken rund ein Viertel der leitenden Angestellten aktiv darüber nach, ihren Beruf aufzugeben und in eine andere Branche zu wechseln. Diese Abwanderung von Mitarbeitenden hat zu einem Mangel an qualifiziertem Personal in verschiedenen Sektoren geführt. In diesem Artikel gehen wir auf das Problem des Fachkräftemangels ein und erörtern das Potential der Digitalisierung zur Reduktion dieses Problems.

Im Auftrag von XING hat das Markt- und Mediaforschungsinstitut Forsa für eine Studie zur Wechselbereitschaft von Deutschschweizer Berufstätigen rund tausend Berufstätige zu ihren beruflichen Plänen für 2020 befragt. Die wichtigsten Resultate: Die Mehrheit der Schweizer Berufstätigen (56 Prozent) kann sich vorstellen, 2020 den Arbeitgeber zu wechseln. Während 42 Prozent einem solchen Schritt offen gegenüberstehen, ohne konkrete Schritte unternommen zu haben, so haben 14 Prozent bereits klare Pläne für einen Wechsel. Sie mögen sagen dies sind alte Zahlen. Aktuelle Studien zeigen das offenbar viele Angestellte in diesem Jahr, also 2023, eine Veränderung wollen. Dies zeigt die repräsentative Umfrage vom Online-Rekrutierungs-Spezialisten Onlyfy by Xing. 60 Prozent der Schweizer – also 6 von 10 Arbeitnehmern – können sich demnach einen Jobwechsel im 2023 vorstellen….

Investitionen in die Digitalisierung sind der Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangel

Der kürzlich veröffentlichte Bericht „Tech and the Battle for Talent“ von Virgin Media O2 Business zeigt, dass einer der Hauptgründe für den Fachkräftemangel darin besteht, dass Mitarbeitende das Unternehmen verlassen haben und es keinen adäquaten Ersatz gibt (32%). Eine Nachfolgeplanung fehlt. Früher waren vor allem Faktoren wie Bezahlung, Work-Life-Balance und Unzufriedenheit mit dem physischen Arbeitsplatz ausschlaggebend für den Weggang von Mitarbeitenden im öffentlichen Sektor. Doch dieser Bericht zeigt, dass die Rolle der Technologie für die Mitarbeitererfahrung immer wichtiger wird.

Es wird deutlich, dass kontinuierliche Investitionen in Technologie und die dafür erforderlichen Fähigkeiten unerlässlich sind, um dem Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor entgegenzuwirken. Laut einer Umfrage gaben 47% der Beschäftigten im öffentlichen Sektor an, dass der Zugang zu veralteter Technologie sie eher dazu veranlassen würde, ihren Job aufzugeben. Dies unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in modernste Technologien, um den Anforderungen der Mitarbeitenden gerecht zu werden und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Post-Pandemie Zeitalter ist Digital

Der pandemiebedingte digitale Wandel und seine Auswirkungen haben die Arbeitsweise der Mitarbeitenden und die Art und Weise, wie Kunden mit den Unternehmen interagieren, grundlegend verändert. Laut der erwähnten Studie und dem Centre for Economic and Business Research (Cebr) hat die Pandemie den digitalen Fortschritt im öffentlichen Sektor und bei Unternehmen um vier Jahre beschleunigt. 78% der Entscheidungsträger auf zentraler und lokaler Ebene gaben an, dass Covid-19 sie gezwungen hat, die Einführung neuer digitaler Technologien zu beschleunigen. Ob Online-Lernen, Automatisierung von Prozessen, hybride Arbeitsformen, vernetzte Impfstoffzentren oder das Internet der Dinge (IoT) – die Wirtschaft hat eine rasante digitale Entwicklung erfahren.

Investitionen in die Digitalisierung sind der Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangel

Homeoffice ist eine erwartet Arbeitsform für einen bestimmten Prozentsatz der Arbeitszeit

Durch die Einführung kollaborativer Technologien, Künstlicher Intelligenz und den verstärkten Einsatz von Cloud-Diensten haben Unternehmen neue Technologien eingeführt, um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden im Aussen- und Innendienst sowie der breiten Öffentlichkeit besser zu erfüllen. Mitarbeiter wollen diesen Weg weitergehen. Talente wollen die Entlastung durch die Digitalisierung und vorausschauende Entscheidungsträger erkennen das Potential zum gewinn an Effektivität.

Dennoch stellt sich die Frage, ob der digitale Fortschritt nach der Pandemie nicht abflachen wird. Eine Gefahr besteht darin, dass auf veraltete Technologien und Systeme zurückgegriffen wird. Laut Untersuchungen glauben 54% der Mitarbeitenden in Unternehmen an, dass ihre Arbeitgeber in der Zeit nach der Pandemie wieder auf alte Technologien und Führungsstile zurückgreifen werden.

Der Einsatz veralteter Technologien kann sich sowohl auf Unternehmen als auch auf Mitarbeitende negativ auswirken. Insbesondere bei Unternehmen im Dienstleistungs- oder Gesundheitsbereich, wo viele persönliche und vertrauliche Informationen verarbeitet werden, können veraltete Technologien zu Sicherheitsproblemen führen und hohe Wartungskosten verursachen. Die Studie „Tech and the Battle for Talent“ ergab, dass ein Drittel der Arbeitnehmenden angibt, dass ihre Leistung durch die bereitgestellte Technologie ihres Arbeitgebers negativ beeinflusst wird. Veraltete Technologien können ineffizient und fehleranfällig sein, was die Produktivität und das Engagement der Mitarbeitenden beeinträchtigt.

Veraltete Technologien können ineffizient und fehleranfällig sein, was die Produktivität und das Engagement der Mitarbeitenden beeinträchtigt.

Stehtige Weiterentwicklung ist gefordert

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollten Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden über die richtigen Ressourcen verfügen, um produktiv arbeiten zu können. Dies umfasst sowohl Geräte, Software und Sicherheit als auch eine zuverlässige Konnektivität. Laut Untersuchung gaben 50% der Mitarbeitenden, die glaubten, dass ihr Unternehmen auf alte Technologien zurückgreifen würde, an, dass sie eher kündigen würden. Daher müssen Arbeitgeber bereit sein, in moderne digitale Systeme zu investieren, die den aktuellen Anforderungen des Talentmarktes gerecht werden.

Unternehmen die nicht mit der Zeit gehen, gehen mit der Zeit.

Darüber hinaus ist eine gezielte Ausbildung von Mitarbeitenden von großer Bedeutung. Die Pandemie hat den digitalen Fortschritt zwar beschleunigt, aber es besteht immer noch ein deutlicher Mangel an digitalen Kompetenzen. Die Fähigkeit, moderne Technologien effektiv zu nutzen, ist für Unternehmen entscheidend, um das Beste aus ihnen herauszuholen und die Produktivität ihrer Mitarbeitenden zu steigern.

Weiterbildung als Investition

Investitionen in neue Technologien und Schulungen ermöglichen es Mitarbeitenden, mit den sich entwickelnden Technologien umzugehen und ihre Aufgaben in einer zunehmend digitalisierten Arbeitsumgebung produktiv zu erfüllen. Zudem signalisieren solche Investitionen, dass die Arbeitgeber sich für den Erfolg und die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden einsetzen und sie in einer Zeit, in der Mitarbeiterzufriedenheit für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend ist, unterstützen.

Durch die Ausstattung von Mitarbeitenden, sowohl im Aussendienst als auch im Innendienst, mit Schulungen und Fähigkeiten, die sie benötigen, um noch effektiver zu arbeiten, können nicht nur Talente gebunden werden, sondern auch die Qualität der Dienstleistungen fund Produkte verbessert werden.

Obwohl wir uns in einer Welt nach der Pandemie befinden, bleibt der grundlegende Wandel in unserer Arbeitsweise bestehen. Die Lehren aus der Pandemie sollten nicht überhastet vergessen werden. Unternehmen sollten weiterhin in digitale Technologie und Qualifizierung investieren, um die Mitarbeitenden zu unterstützen. Dies ist entscheidend, um die Gesundheit des Wirtschaft aufrechtzuerhalten und den Fachkräftemangel zu bewältigen.

Investitionen in die Digitalisierung sind der Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangel

Vernetzung bedingt die technischen Voraussetzungen

  1. Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz von Büroautomationen können repetitive und zeitaufwändige Aufgaben automatisiert werden. Das ermöglicht den Mitarbeitenden, sich auf anspruchsvollere und wertschöpfendere Tätigkeiten zu konzentrieren. Indem sie sich nicht mehr mit langwierigen manuellen Aufgaben befassen müssen, können sie ihre Produktivität steigern und mehr in derselben Zeit erreichen. Dies kann den Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften verringern und die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen.
  2. Arbeitsentlastung: Der Fachkräftemangel kann dazu führen, dass bestehende Mitarbeitende überlastet sind und Schwierigkeiten haben, mit der Arbeit Schritt zu halten. Durch den Einsatz von Büroautomationen können Arbeitsabläufe optimiert und vereinfacht werden. Das reduziert den Druck auf die Mitarbeitenden, da sie weniger Zeit und Energie für administrative oder repetitive Aufgaben aufwenden müssen. Sie können sich stattdessen auf strategische Aufgaben konzentrieren, bei denen ihre Fachkenntnisse und Fähigkeiten gefragt sind.
  3. Fehlerminimierung: Manuelle Prozesse sind anfällig für menschliche Fehler, insbesondere wenn Mitarbeitende überlastet oder gestresst sind. Büroautomationen können dazu beitragen, Fehler zu minimieren und die Genauigkeit und Qualität von Arbeitsabläufen zu verbessern. Automatisierte Systeme sind in der Regel präziser und konsistenter als menschliche Arbeitskräfte. Dies reduziert potenzielle Fehlerquellen und trägt zur Effizienz und Zuverlässigkeit von Unternehmensprozessen bei.
  4. Marketingeffektivität: Marketingautomatisierung ermöglicht es Unternehmen, ihre Marketingkampagnen zu optimieren und personalisierte Inhalte an ihre Zielgruppen zu liefern. Durch den Einsatz von Automatisierungstools können Marketingteams effektiver und effizienter arbeiten. Sie können beispielsweise E-Mail-Kampagnen automatisieren, Social-Media-Beiträge planen und analysieren sowie Kundeninteraktionen verfolgen und automatisch darauf reagieren. Dies führt zu einer effektiveren Nutzung der Ressourcen und erhöht die Reichweite und den Erfolg der Marketingaktivitäten.

Indem Büroautomationen und Marketingautomatisierung eingesetzt werden, können Unternehmen ihre vorhandenen Arbeitskräfte entlasten, ihre Effizienz steigern und ihre Marketingbemühungen verbessern. Dies kann dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu mildern, da weniger zusätzliche Mitarbeiter benötigt werden, um die gestiegenen Anforderungen zu bewältigen. Stattdessen können vorhandene Mitarbeitende effektiver eingesetzt und auf anspruchsvollere Aufgaben fokussiert werden, während repetitive Aufgaben automatisiert werden. Somit kann die Automation dazu beitragen, die Produktivität und Effektivität von Unternehmen zu steigern und den Fachkräftemangel zu mildern.

Was sind die Voraussetzungen für erfolgreiche Digitalisierung in KMU?

Für eine erfolgreiche Digitalisierung in KMU sind mehrere Voraussetzungen erforderlich:

  1. Strategie und Vision: Es ist wichtig, dass KMU eine klare Strategie und Vision für die Digitalisierung haben. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, welche Ziele sie erreichen möchten und wie die Digitalisierung dazu beitragen kann. Eine klare strategische Ausrichtung hilft dabei, die richtigen Technologien und Lösungen auszuwählen und die Umsetzung effektiv zu planen.
  2. Unternehmenskultur und Change-Management: Die Digitalisierung erfordert oft einen kulturellen Wandel und eine Veränderung der Arbeitsweise. KMU sollten eine Unternehmenskultur fördern, die Offenheit für neue Technologien und Veränderungen unterstützt. Zudem ist ein effektives Change-Management wichtig, um die Mitarbeitenden auf die Digitalisierung vorzubereiten, Widerstände zu überwinden und die Akzeptanz neuer Technologien zu fördern.
  3. Qualifizierte Mitarbeitende: Für eine erfolgreiche Digitalisierung benötigen KMU Mitarbeitende mit den erforderlichen digitalen Fähigkeiten und Kenntnissen. Es ist wichtig, in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden zu investieren, um sicherzustellen, dass sie über das nötige Know-how verfügen, um digitale Technologien effektiv zu nutzen. Zudem können KMU auch auf externe Expertise zurückgreifen, indem sie beispielsweise auf Beratungsunternehmen oder Schulungsprogramme zugreifen.
  4. Infrastruktur und Technologie: Eine stabile und moderne IT-Infrastruktur ist entscheidend für die erfolgreiche Digitalisierung. KMU sollten sicherstellen, dass sie über die erforderliche Hardware, Software und Netzwerkinfrastruktur verfügen, um digitale Lösungen effektiv einzusetzen. Die Auswahl der richtigen Technologien sollte auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sein und den Digitalisierungszielen entsprechen.
  5. Datenmanagement und Datensicherheit: Die effektive Verwaltung von Daten ist ein zentraler Aspekt der Digitalisierung. KMU sollten klare Richtlinien und Prozesse für das Datenmanagement etablieren, um sicherzustellen, dass Daten korrekt erfasst, gespeichert und geschützt werden. Der Schutz sensibler Daten vor Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen ist von entscheidender Bedeutung, daher sollten angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden.
  6. Partnerschaften und Zusammenarbeit: KMU können von Partnerschaften und Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Technologieanbietern, Forschungseinrichtungen oder Institutionen profitieren. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie die gemeinsame Entwicklung von Lösungen können dazu beitragen, die Digitalisierung in KMU zu unterstützen. Zudem können Kooperationen den Zugang zu Ressourcen, Fachwissen und Technologien erleichtern.

Diese Voraussetzungen sind grundlegend, um eine erfolgreiche Digitalisierung in KMU zu ermöglichen. Durch eine strategische Ausrichtung, den Aufbau einer digitalen Unternehmenskultur, die richtige Qualifizierung der Mitarbeitenden, die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur und Technologie, das effektive Datenmanagement sowie die Förderung von Partnerschaften können KMU die Herausforderungen der Digitalisierung meistern und die Chancen nutzen, die sie bietet.