Grundlagen der Nachfolgeplanung: Wie sie funktioniert und warum sie wichtig ist

Die Wirtschaft in der Schweiz besteht aus 99% kleinerer und mittlerer Unternehmen, kurz KMU. Viele davon sind im Besitz einer Privatperson oder einer kleinen Gruppe von 2-3 Personen. Das sich dann, von Zeit zu Zeit die eine oder andere Person entschliesst sich inskünftig verändern zu wollen, ist natürlich und legitim. Es kann sein, dass sich die Person vom Berufsalltag zurück zieht oder etwas anderes machen will. Die Lösung ist eine Nachfolgeregelung. Zugleich ist es aber auch so, dass wichtige Mitarbeiter manchmal ein Unternehmen verlassen und auch hier ist es Essenziel das Wissen weitergeben zu können. In diesem Artikel beleuchten wir das Thema Nachfolgeplanung und geben praktische Tipps damit dies bei Ihrem Unternehmen gelingt, egal aus welchem Grund eine Nachfolge ansteht.

In diesem Artikel beleuchten wir die Nachfolgeplanung mit Blick auf die Übergabe von Funktionen und Aufgaben. Dies kann, muss aber nicht nur mit der Unternehmensnachfolge zu tun haben. Es gibt auch immer wieder Nachfolgeplanung bei Schlüsselpersonen in Unternehmen.

Was ist Nachfolgeplanung?

Der Begriff Nachfolgeplanung bezieht sich auf eine Geschäftsstrategie, mit der Unternehmen Führungsaufgaben an einen anderen, bestehenden oder neuen, Mitarbeiter oder eine Gruppe von Mitarbeitern weitergeben. Die Nachfolgeplanung stellt sicher, dass der Betrieb reibungslos und ohne Unterbrechung weiterläuft, wenn wichtige Mitarbeiter sich neuen Aufgaben zuwenden, in den Ruhestand gehen, andere Bereiche übernehmen oder versterben. Sie kann auch ein Liquiditätsereignis sein. So ermöglicht sie die Übertragung des Eigentums an einem laufenden Unternehmen auf die nachrückenden Mitarbeiter oder einen externen Käufer. Die Nachfolgeplanung ist ein guter Weg für Unternehmen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter – nicht nur die auf der Management- oder Führungsebene – befördert und befördert werden können.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die Nachfolgeplanung ist eine Unternehmensstrategie zur Weitergabe von Führungsaufgaben an einen oder mehrere andere Mitarbeiter.
  • Mit dieser Strategie soll sichergestellt werden, dass die Unternehmen auch nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter aus dem Unternehmen reibungslos weiterlaufen.
  • Zur Nachfolgeplanung gehört die übergreifende Schulung von Mitarbeitern, um ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihr Verständnis für das Unternehmen zu entwickeln.
  • Es kann sich um langfristige Pläne handeln, die zukünftige Veränderungen berücksichtigen, oder um Pläne für Notfälle, wenn etwas Unerwartetes eintritt.
  • Die Nachfolgeplanung bringt viele Vorteile mit sich, einschließlich der Integration, wenn Unternehmen einen starken Plan zur Diversifizierung ihrer Belegschaft haben.

Leerer Büro Stuhl mit Laptop fehlende Nachfolge durch verpasste Nachfolgeplanung

Verständnis der Nachfolgeplanung

Die Nachfolgeplanung ist eine Eventualfall plan. „Was ist zutun wenn, Situation X eintritt“. Sie ist kein einmaliges Ereignis. Vielmehr sollte sie jedes Jahr oder bei Veränderungen innerhalb des Unternehmens neu bewertet und aktualisiert werden. Dabei werden die Fähigkeiten jeder Führungskraft bewertet, potenzielle Nachfolger innerhalb und außerhalb des Unternehmens ermittelt und, im Falle interner Nachfolger, diese Mitarbeiter geschult, damit sie auf die Übernahme der Leitung vorbereitet sind.

In grossen Unternehmen ist die Geschäftsleitung verantwortlich für die Nachfolgeplanung, in der Regel zusätzlich zum Geschäftsführer (CEO), und sie betrifft sowohl Eigentümer, Mitarbeiter als auch Aktionäre. Ein größeres Unternehmen kann Mitarbeiter der mittleren Ebene ausbilden, um eines Tages höhere Positionen zu übernehmen. Für kleine Unternehmen (KMU) und Familienbetriebe bedeutet die Nachfolgeplanung oft die Ausbildung der nächsten Generation für die Übernahme des Unternehmens.

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Prozess Nachfolgeplanung

Das Verfahren ist sehr zeit- und arbeitsaufwendig. Als solches erfordert es:

  • Rekrutierung oder korrekte Einstellung: Ziel ist es, Kandidaten auszuwählen, die in der Lage sind, in der Zukunft aufzusteigen. So könnte beispielsweise eine erfahrene Person aus einem anderen Unternehmen umworben und auf eine höhere Position vorbereitet werden.
  • Ausbildung: Dazu gehört die Entwicklung von Fähigkeiten, Unternehmenswissen und Zertifizierungen. Die Ausbildung kann auch darin bestehen, dass Mitarbeiter ein Cross-Training absolvieren und verschiedene Positionen oder Aufgaben in allen wichtigen Abteilungen kennenlernen währen 3-6 Monaten. Dieser Prozess kann dazu beitragen, dass die betreffende Person sich ein umfassendes Bild von dem Unternehmen macht und es auf einer detaillierten Ebene versteht. Außerdem kann der Cross-Training-Prozess dabei helfen, die Mitarbeiter zu identifizieren, die der Aufgabe nicht gewachsen sind, die für die Leitung des Unternehmens erforderlichen vielfältigen Fähigkeiten zu entwickeln.  

Unternehmen möchten möglicherweise mehr als eine Art von Nachfolgeplan erstellen. Ein Notfall-Nachfolgeplan wird erstellt, wenn eine wichtige Führungskraft unerwartet ersetzt werden muss. Ein langfristiger Nachfolgeplan hingegen hilft dem Unternehmen, voraussichtliche Veränderungen in der Führung in den kommenden 2-3 Jahren zu berücksichtigen.

Nach Angaben der Personal (HR) -Experten geht es bei der Nachfolgeplanung eher um Vorbereitung als um Vorauswahl. Das bedeutet, dass die Verantwortlichen die Fähigkeiten, Praktiken und Kenntnisse ermitteln müssen. Obwohl es wie ein komplexer Prozess erscheinen mag, muss er das nicht sein, vor allem wenn Unternehmen und Führungskräfte in der Lage sind, im Voraus zu organisieren und zu planen. Der gesamte Prozess kann zwischen 12 und 36 Monaten dauern.

In kleinen Unternehmen kann der Inhaber allein für die Nachfolgeplanung verantwortlich sein. Während bei grösseren Unternehmen ein Gremium mit oder ohne Beizug von externen Experten darüber entscheidet, wer vorgeschlagen wird. Der Finale entscheid liegt dann beim Verwaltungsrat oder dem Inhaber der Unternehmung.

Besondere Überlegungen

Eine Möglichkeit der Nachfolgeplanung in einer Geschäftspartnerschaft besteht darin, dass jeder Partner eine Lebensversicherung Lebensversicherung abschließt, die den anderen Partner als Begünstigten einsetzt. Diese Art der Nachfolgeregelung wird als gegenseitiger Kaufvertrag und ermöglicht es dem überlebenden Partner, das Unternehmen weiterzuführen.

Und so funktioniert es. Wenn ein Partner zu einem Zeitpunkt stirbt, zu dem der überlebende Partner nicht über genügend Bargeld verfügt, um den Eigentumsanteil des verstorbenen Partners zu kaufen, ermöglicht der Erlös der Lebensversicherung diesen Kauf. Sie sehen schon, bereits bei der Gründung oder zumindest sehr frühzeitig empfiehlt es sich manchmal sich Gedanken zu machen über den Fall der Fälle. Tritt diese Fall ein, ist es zu spät und die Nachfolge wird zum Krisenfall – mangels Nachfolgeplanung.

Die Nachfolge ist auch als Nachfolgeplanung bekannt und beinhaltet häufig die Übertragung des Eigentums an einem Unternehmen auf eine andere Person.

Vorteile der Nachfolgeplanung

Ein formalisierter Nachfolgeplan auf allen Stufen, nicht nur beim Inhaber, hat sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer mehrere Vorteile:

  • Die Mitarbeiter wissen, dass sie die Chance haben, aufzusteigen und möglicherweise auch Verantwortung zu übernehmen, was zu mehr Eigenverantwortung und höherer Arbeitszufriedenheit führen kann.
  • Das Wissen, dass es einen Plan für zukünftige Möglichkeiten gibt, stärkt die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter.
  • Das Engagement des Managements für die Nachfolgeplanung bedeutet, dass die Vorgesetzten die Mitarbeiter bei der Weitergabe von Wissen und Know-how unterstützen.
  • Das Management behält den Wert der Mitarbeiter besser im Auge, so dass Stellen intern besetzt werden können, wenn sich Möglichkeiten ergeben.
  • Führungskräfte und Mitarbeiter sind besser in der Lage, die Werte und die Vision des Unternehmens zu teilen.
  • Eine neue Generation von Führungskräften wird benötigt, wenn eine Massenabwanderung von Arbeitnehmern in den Ruhestand stattfindet.
  • Eine ordnungsgemäße Nachfolgeplanung kommt den Aktionären von Aktiengesellschaften zugute, vor allem, wenn der nächste Kandidat für den Posten des Vorstandsvorsitzenden bereits Jahre vor dem Ausscheiden des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden in das operative Geschäft eingebunden ist und ein hohes Ansehen genießt. Wenn die Investoren einen gut kommunizierten Nachfolgeplan beobachten, werden sie außerdem die Aktien des Unternehmens nicht verkaufen, wenn der CEO in den Ruhestand geht.

Die Nachfolgeplanung kann auch eine neue Generation von Führungskräften heranziehen und so eine Ausstiegsstrategie, neu detusch Exitstrategie für Unternehmenseigentümer, die ihre Anteile verkaufen wollen sein.

Nachfolgeplanung und Diversität

Einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg eines jeden Unternehmens (egal ob es sich um ein kleines Unternehmen oder einen grossen Konzern handelt) ist seine Integrationsfähigkeit. Die Unternehmen erkennen jetzt die Notwendigkeit Arbeitsumgebung zu diversifizieren, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben. Dies fördert nicht nur die Moral der Mitarbeiter, sondern zielt auch darauf ab, den Pool an Talenten zu erweitern und Vorurteile zu bekämpfen. Geschlechter spielen in den meisten Berufen und insbesondere bei Unternehmensführung keine Rolle.

Aber wie machen die Unternehmen das? Dazu gehört ein gut strukturierter Nachfolgeplan, der die Einstellung von Personen mit unterschiedlichem Hintergrund, mit unterschiedlichen Führungsqualitäten und mit unterschiedlichen Erfahrungen vorsieht. Der Plan sollte auch die Beseitigung etwaiger interner Barrieren für Mitarbeiter aller Ebenen und die Gewährleistung eines angenehmen Arbeitsumfelds für alle Mitarbeiter beinhalten.

Dies funktioniert nur dann, wenn die Nachfolgeplanung mit ganzem Herzen erfolgt und nicht, um das Image des Unternehmens zu verbessern.

Wie funktioniert die Nachfolgeplanung?

Die Nachfolgeplanung wird von Unternehmen eingesetzt, um den Prozess eines Führungswechsels oder eines Eigentümerwechsels zu rationalisieren. Es geht darum, interne Mitarbeiter zu erkennen, die einen beruflichen Aufstieg verdienen, und sie für die Übernahme neuer Aufgaben im Unternehmen zu schulen. Diese Pläne funktionieren nur, wenn die Unternehmen die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen treffen. Die Pläne sind oft langfristig angelegt, um auf unvermeidliche Veränderungen in der Zukunft vorbereitet zu sein. Für unerwartete Veränderungen können Notfallpläne aufgestellt werden.

Was ist Nachfolgeplanung in Unternehmen?

Die Nachfolgeplanung ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Unternehmens, um einen reibungslosen und unterbrechungsfreien Ablauf zu gewährleisten, wenn es zu einem Wechsel in der Unternehmensführung kommt. Veränderungen können durch das Ausscheiden von Mitarbeitern (Unternehmenswechsel, Berufswechsel oder Ruhestand) oder durch unerwartete Umstände wie den Tod oder die Versetzung eines Teammitglieds verursacht werden.

Was sind einige der häufigsten Fehler, die Unternehmen bei der Nachfolgeplanung machen?

Die Nachfolgeplanung erfordert eine sorgfältige Organisation und (wie der Name schon sagt) Planung. Unternehmen können Chancen verpassen oder Fehltritte begehen, wenn sie ihre Vision nicht mit den Mitarbeitern kommunizieren können, keine formale Vereinbarung oder keinen Plan verabschieden (einschließlich einer Auswahlliste von Kandidaten und der Durchführung regelmäßiger Überprüfungen von Positionen und Mitarbeitern), davon ausgehen, dass ihre Talente über die Fähigkeiten und das Wissen verfügen, um voranzukommen und erfolgreich zu sein, keine Nachfolgepläne für alle Mitarbeiter verwenden und die Notwendigkeit der Diversifizierung ihres Talentpools ignorieren.

Nachfolgeplanung verpasst, was nun?

Wenn dies Situation eintritt, dass eine wichtige Führungsperson schnell ersetzt werden muss und die Nachfolgeplanung noch nicht greift oder erstellt wurde, dann kommt der Krisenmodus. Wobei auch hier empfehlenswert ist, zuerst die Situation zu analysieren. Wo steht man mit den Vorkehrungen. Ist ein Nachfolger da aber noch nicht verfügbar oder bereit, oder muss dieser erst gefunden werden? Muss kurzfristig zum Beispiel mit einem Interim Manager überbrückt werden? Muss mittels spezialisiertem Headhunter ein Nachfolger gesucht werden oder welche Optionen gibt es.

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