Ein neues Kapitel in der Geschichte der ehemaligen WIR-Netzwerke

Rückblick auf die GV vom 6. Juni 2023. Der Verein business3plus entstand aus der Fusion der drei WIR-Netzwerke Bern, Zentralschweiz und Olten-Solothurn-Oberaargau. Die Mitgliedschaft steht im neuen Netzwerk allen KMU offen. Neben dem Netzwerk selber wird neu ein Schwerpunkt auf der Weiterbildung der Vereinsmitglieder liegt. Dafür wird eine Academy aufgebaut.

Die Generalversammlung Business3plus 2023

Die erste Generalversammlung des Vereins business3plus in der neuen Konstellation markierte zweifellos den Beginn eines neuen Kapitels. Ein Blick auf die Vergangenheit der Vorstandsmitglieder zeigt jedoch, dass auf viele Jahrzehnte Vereinserfahrung zurückgegriffen werden kann. Das frühere WIR-Netzwerk Bern, das bei der Fusion knapp 80 Jahre alt war, steuert mit seinem ehemaligen Präsidenten Markus Meier einen Beisitzer sowie den Vizepräsidenten Urs Bratschi und die Vereinssekretärin Cécile Berther bei. Von dem ebenfalls fusionierten WIR-Netzwerk Zentralschweiz stammt die Finanzchefin Karin Rösch, und Andy Bühler, der ehemalige Präsident des WIR-Netzwerks Olten-Solothurn-Oberaargau, ist der neue Präsident von business3plus. Aus seinem früheren Team bringt er Daniel Bitterli (Beisitzer) und Charly Suter (Bildung und Mitgliederverwaltung) in den neuen Verein mit.

Eine Academy für die Weiterbildung

Grundsätzlich sind die Ziele und Aktivitäten von business3plus identisch mit denen seiner Vorgängervereine, denn drei WIR-Netzwerke: die Schaffung von Gelegenheiten zum aktiven Networking und die Durchführung von Business-Events. Mit aktuell über 1’100 Mitgliedern vereint das Netzwerk so unglaublich viel Geschäftspotential zwischen den Unternehmen, dass dies schon alleine ein Grund ist dabei zu sein. Kaum ein Business Netzwerk in der Schweiz ist grösser.

Neu ist jedoch der konsequente Fokus auf die Durchführung von Workshops und den Aufbau eines Weiterbildungsangebots innerhalb der nächsten drei Jahre. Die ersten Kurse starten im September und haben laut Charly Suter, einem Vorstandsmitglied, einen gemeinsamen Nenner: „Unser Bildungsangebot wird nicht zu theoretisch sein, sondern direkt umsetzbar – für KMU, von KMU.“ Die Veranstaltungen behandeln Themen wie Unternehmensnachfolge, Marketing im digitalen Zeitalter, den Übergang von einem Produkt zu einer Marke, der Umgang mit Veränderungen und Cyberrisiken in KMU. So soll zum Beispiel eine Nachfolge-Strategie erarbeitet werden in kleinen Workshopgruppen, damit die Lebenswerke auch weiterleben.

Die Veranstaltungen finden im Rahmen einer Academy statt, die das Ziel hat, einen Gewinn zur Finanzierung des Netzwerks zu erwirtschaften. Die Kurse werden über das ganze Gebiet zwischen der Zentralschweiz, Bern und dem Oberaargau verteilt. Auf diese Weise schafft Bildung einen Mehrwert sowohl für die Kursteilnehmer als auch für business3plus. Mitglieder vom Business3plus profitieren zusätzlich von vergünstigen Konditionen und alle Teilnehmer können 30% in WIR bezahlen.

Budget 2023 wurde angenommen

Business3plus, dem Nachfolger der WIR-Netzwerke

Mitgliederbeitrag wird angenommen © Foto by Raffi Falchi

Das Budget für das Jahr 2023, das Charly Suter stellvertretend für die verhinderte Kassierin Karin Rösch vorgestellt hat, sieht Einnahmen von 45.000 CHF aus der Academy und 125.000 CHF aus Mitgliedsbeiträgen vor. Auf der Ausgabenseite fallen hauptsächlich Sitzungsgelder, die Durchführung der Generalversammlung und von Veranstaltungen der Academy, weitere Projekte und Werbung in Höhe von rund 130.000 CHF an. Insgesamt rechnet der Vorstand mit einem Gewinn von 34.000 CHF. Das Budget basiert auf einem Mitgliedsbeitrag von 150 Franken (für WIR-Teilnehmer 100 CHF + 50 CHW), wobei für das Jahr 2023 ein reduzierter Beitrag von 80 CHF + 40 CHW in Rechnung gestellt wird. Es bleibt offen, wie viele der insgesamt rund 1200 Mitglieder der früheren drei Netzwerke dem neuen Verein beitreten werden, bis die Zahlungen eingegangen sind.

Die genehmigte Jahresrechnung zeigt, dass business3plus auf soliden finanziellen Grundlagen steht. Die drei WIR-Netzwerke haben dem neuen Verein liquide Mittel, WIR-Guthaben und Vermögenswerte in Höhe von über 450.000 CHF/CHW eingebracht. Damit das neue Netzwerk aber auch in den kommenden Jahren attraktive Angebote und Plattformen für das vernetzen bieten kann, ist ein Mitgliederbeitrag notwendig.

Business3plus, dem Nachfolger der WIR-Netzwerke

Andy Bühler, eröffnet GV des Business3plus, dem Nachfolger der WIR-Netzwerke © Foto by Raffi Falchi

Für Präsident Andy Bühler stellt die Größe des Einzugsgebiets von business3plus eine Herausforderung dar: „Es wird nicht einfach sein, es allen recht zu machen, aber es macht Spaß, etwas Neues aufzubauen.“ Die Bedürfnisse und Ideen der Mitglieder seien wichtig – „ein Verein lebt davon“ -, daher hat business3plus eine Umfrage gestartet. „Die Ergebnisse werden es uns ermöglichen, unsere Angebote noch besser auf die Interessen der KMU auszurichten.“ Die Quantitativen Resultate spielen dabei keine Rolle, vielmehr ist jedes Feedback, jeder Wunsch und Input der Mitglieder wertvoll und geschätzt.

Erste Veranstaltung im August: b2berne KMU-Day Als Partnerorganisation wird business3plus bereits am 28. August 2023 am b2berne KMU-Day im Kursaal Bern vertreten sein. Die Veranstaltung, ist eine Tischmesse mit Impulsvorträgen und Workshops, die spannende Themen aus dem KMU-Alltag behandeln und das Networking erleichtern sollen. Das Jahresprogramm wird am 14. September mit dem Award für Marketing + Architektur fortgesetzt. Ein aktives Vereinsleben ohne gesellige Anlässe? Undenkbar. Deshalb ruft business3plus nach dem Sommernachtsfest in Rothrist am 21. Juli zu einer Wanderung am Jurasüdfuss im 14. Oktober auf. Und wenn alles klappt, könnte im nächsten Jahr auch ein Skitag mit niemand Geringerem als der vierfachen Kombinationsweltcup-Siegerin Brigitte Oertli stattfinden.

Die Bemühungen und Absichten von business3plus wurden von der Bank WIR gelobt. Claudio Gisler, Mitglied der Geschäftsleitung, zeigt sich begeistert davon, dass der Verein nicht geizt, sondern in ein Netzwerk investiert und Mehrwert für KMU schafft. Allerdings sei Sparsamkeit nicht immer und überall angebracht: „Wer sparen will, tut dies am besten mit einem Sparkonto bei der Bank WIR, das mit 1,8% verzinst wird!“

Bernie Schär zu Gast bei Business3plus

Bernei Schär im Element bei Business3plus, dem Nachfolger der WIR-Netzwerke

Bernie Schär im Gespräch mit Urs Bratschi © Foto by Raffi Falchi

Im Anschluss an die Generalversammlung ist die TV Legende Bernie Schär zu Gast. Er zeigt die parallelen zwischen der Sportwelt und den Unternehmertum auf und erklärt in vollem Element wie sein Weg in der Sportsmoderation geführt hat. Sein Weg aus einem sicheren Job als Schulmeister ohne Journalistische Ausbildung ans Mikrophon in die Stuben der Schweiz ist exemplarisch und inspirierend. Leidenschaft für die Arbeit und Respekt vor den Athleten, haben Ihn zu einem der grössten Moderatoren in der Schweizer Sportswelt gemacht. Keiner vor Ihm hat mehr Olympische Spiele oder Grand Slams im Tennis moderiert. Das sein Werdegang und die Arbeit nicht immer nur Sonnenschein war, hat er mit einigen Beispielen aufzeigen können. Schwierige Situationen am Mikrophon sachlich und professionell zu kommentieren ist Ihm immer gelungen. Ein voll Profi, der selber immer am Rande des Scheinwerferlichtes stand und die Sportstars darin zum glänzen brachte ob am Radio oder im Fernsehen, seine Stimme haben wir noch in den Ohren.

Während das neue Unternehmernetzwerk Business3plus am Anfang steht und fleissig am schreiben seiner Geschichte ist, hat sich Bernie Schär mit der Pensionierung zurück gezogen, aber ist gerne noch unterwegs um von seinen Erfahrungen zu berichten und das eine oder andere an Lebensweisheiten als Inspiration weiter zu geben. Das Buch der WIR-Netzwerke ist nicht zu Ende, vielmehr wird es durch das Business3plus Netzwerk erweitert um ein und hoffentlich viele weitere Kapitel.